Trauriges Ende einer Vorherrschaft
Auch wenn wir uns für meinungsselfies vorgenommen haben, uns grundsätzlich eher Themen zu widmen, die gerade nicht besonders stark auf dem medialen Radar vertreten sind, ist es schwer, die neue, durch die US-Wahl ausgelöste Dynamik im politischen und gesellschaftlichen Diskurs zu ignorieren. Deshalb nimmt auch der heutige Artikel bei der Wahl Donald Trumps seinen Anfang. In den beiden vergangenen Wochen standen bei der Nachlese dieses Ereignisses stets drei Fragen im Mittelpunkt: „Trumps Wahl – Katastrophe oder Revolution?“, „Was wird jetzt aus der Welt?“ und „Wie konnte es dazu kommen?“. Während die Antworten auf die beiden erstgenannten Fragen nur subjektiv bzw. spekulativ ausfallen konnten, ließen sich immerhin in Bezug auf letztere ein paar halbwegs begründete Aussagen treffen. Auf der Suche nach Ursachen wurden wahlweise die Medien, die sozialen Netzwerke, der Aufstand der Abgehängten gegen die Arroganz der Eliten, die Spaltung der Gesellschaft in den Obama-Jahren, die Person Hillary Clintons und weitere ausgemacht. Bei rund 60 Millionen Trump-Wählern werden auch alle genannten Gründe mehr oder weniger zutreffen. Gemeinsam ist diesen Erklärungsversuchen, dass sie speziell im Zusammenhang mit einer Bevölkerungsgruppe genannt werden: Weißen Männern.